Content-Distribution: Beliebte Soziale Plattformen im Portrait – Teil 2

Was im vergangenen Artikel angefangen wurde, geht hier nahtlos weiter. Mit Twitter und Youtube stellen wir in diesem Artikel das Mittelfeld der fünf beliebtesten sozialen Plattformen deutschsprachiger Handelsunternehmen vor. In jedem Portrait erwarten Sie interessante Informationen über die Plattform im Generellen sowie eine Übersicht zu Chancen, Anforderungen und praktische Tipps für die Content-Erstellung.

Was als nicht-kommerzieller Hype begann, wurde Stück für Stück von der Wirtschaft entdeckt. Mittlerweile nutzen immer mehr Menschen die sozialen Plattformen für geschäftliche Dinge, wie Werbung, Networking und natürlich Content-Marketing. Eine der beliebtesten Plattformen ist Twitter, das 2014 noch einmal einen deutlichen Aufschwung erhielt.

Twitter

Die Plattform ermöglicht das Erstellen und die öffentliche Bekanntmachung von kurzen Blogs mit 140 Zeichen. Damit zählt Twitter zur Klasse der Mikro-Blogging-Anbieter. Betrieben wird es von der gleichnamigen, im Sommer 2006 von Jack Dorsey, Biz Stone und Evan Williams gegründeten Twitter inc.  Das Unternehmen verzeichnete 2013 einen Umsatz von 665 Mio US-Dollar und beschäftigt ca. 2700 Mitarbeiter. Laut eigenen Angaben verfügte die Plattform im Q2 des laufenden Jahres weltweit über 271 Mio. monatlich aktive Nutzer. Ein Anstieg von gut 6 Prozent gegenüber dem Q1 und von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Mit dem Börsengang im November 2013 – Einstiegskurs 26 US-Dollar gegenüber aktuell ca. 52 US-Dollar – ist eine kuriose Aktienverwechselung verbunden: Zahlreiche Anleger investierten statt in Twitter in das insolvente Unternehmen Tweeter, was deren Aktienkurs kurzzeitig um ein Vielfaches steigen liess.

Chancen

Die enorme Reichweite und Bekanntheit machen Twitter für die Unternehmenskommunikation interessant. Die für Kundenbindung wichtige zwei-Wege-Kommunikation zwischen Unternehmen und Interessent ist ebenfalls möglich und die Begrenzung auf 140 Zeichen zwingt nicht nur den Betreiber, sondern auch die Interessenten zu kurzen und prägnanten Kommentaren. Twitter ist eine ideale Plattform, um wirklich Interessierte mit den allerneuesten Informationen zu belohnen, wie z.B.

  • Neue Produkte
  • Veranstaltungshinweise
  • Sonderaktionen
  • Links zu neuen Blog-Artikeln, Video-Casts oder interessanten Infografiken

Die schnelle Möglichkeit zum Re-Tweeten bietet den optimalen Boden zur schnellen Verbreitung von gutem Content.

Anforderungen

Twitter ist schnelllebig. Kommentare oder Fragen zu Tweets müssen sehr schnell beantwortet werden, was eine gewisse Verpflichtung mit sich bringt. Für einen gepflegten Firmen-Account muss es in der Regel einen Haupverantwortlichen geben, der auch das gepostete Themenspektrum gut überblickt, um entweder direkt antworten zu können oder sich die entsprechenden Informationen schnell zu beschaffen. Aufgrund der hohen Tweet-Frequenz sollte man nicht davor zurückschrecken, einen Tweet mehrmals zu veröffentlichen.

Tipps

  •  Nutzen Sie nicht die vollen 140 Zeichen aus, sondern lassen noch etwas Platz für Kommentare von Re-Tweetern
  • Denken Sie über zwei oder drei wichtige Keywords nach, die Sie im Tweet platzieren sollten
  • Re-Tweeten Sie passenden Content anderer Tweeter, um Ihren Followern ein breiteres Content-Spektrum zu bieten und ein Netzwerk aufzubauen
  • Twittern Sie mehrmals täglich

Werfen Sie ruhig auch einen Blick auf diesen Artikel mit weiteren Tipps für erfolgreiche Tweets.

Youtube

Bekannt geworden ist Youtube als Videoportal, doch mittlerweile verbirgt sich weit mehr hinter dem Riesen, dessen Existenz vermutlich in einem PayPal Büro – zumindest gedanklich – ins Leben gerufen wurde. Im Februar 2005 gründeten die ehemaligen PayPal Mitarbeiter Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim das Portal und verkauften es nur knapp 18 Monate später für 1,31 Mrd. Euro an Google.


Youtube ist kein reines Unterhaltungsportal mehr, sondern wird teilweise schon wie eine Suchmaschine genutzt (© vector_master – Fotolia.com).

Youtube wird von professionellen Filmern und Amateuren gleichermassen befüllt. Neben einem grossen Unterhaltungsangebot finden sich Home-Videos, wertloser Inhalt und auch Hetze. Bemerkenswert sind die zahlreichen Lehrvideos und Tutorials, die vom Binden einer Krawatte bis hin zur Quantenchromodynamik reichen. Youtube hat sich zu einer universalen Anlaufstelle mit enormer Reichweite entwickelt – und das haben auch Unternehmen erkannt. Viele von ihnen platzieren mittlerweile Ihre Firmen-Videoportraits dort oder betreiben sogar einen eigenen Kanal.

Laut eigenen Angaben verfügt das Portal über mehr als 1 Mrd. monatlich aktiver Nutzer, die in diesem Zeitraum mehr als 6 Mrd. Stunden Videomaterial hochladen und sich auf 61 Länder aufteilen. Wer auf seinem Youtube-Kanal Werbung schalten lässt, kann nebenbei sogar noch Geld verdienen. Ungefähren Schätzungen zufolge bringt der Top Kanal namens Pewdiepie jährlich zwischen 1,5 und 12 Mio. Euro ein, hat über 30 Mio. Abonnenten und wird pro Monat ca. 350 Mio. mal angeschaut.

Chancen

Videos sind eine gern konsumierte Content-Form und mit Youtube kann Sie prinzipiell zu mehr als 1 Mrd. Menschen gebracht werden. Firmenpräsentationen können durch das Zusammenspiel von einer qualitativ hochwertigen Videoproduktion und Youtube als Verbreitungsplattform einen grossen Effekt erzielen. Gleichzeitig können auch mit relativ einfachen Mitteln gut gemachte Video-Casts oder Interviews erstellt werden. Damit ist Youtube ein wertvoller Baustein zur Kundenbindung, für die eigene PR und um Interessenten auf die eigene Webseite zu bringen.

Anforderungen

Youtube ist überlaufen und daher sollte eine bewusste Abgrenzung von der breiten Massse angestrebt werden. Dies kann durch Qualität und Authentizität der eigenen Videos geschehen. Das Budget bzw. die personellen Ressourcen für die Content-Produktion sollte daher nicht zu knapp angesetzt werden.

Tipps

  • Formulieren Sie einen prägnanten Videotitel, denn die Nutzer wählen anhand des Titels aus, ob sie klicken oder weitersuchen
  • Beschränken Sie sich beim Titel auf maximal 65 Zeichen
  • Lassen Sie Ihre Kunden z.B. auf Ihrer Homepage Fragen einreichen, die Sie in Form eines Youtube Videos beantworten – so erhalten Sie Interaktion und Empfehlungen

Im dritten und letzten Teil dieser Artikelserie können Sie sich auf die beiden am meisten genutzten Plattformen freuen – Google+ und Facebook!

 

Oberstes Bild: © Thomas Pajot – Fotolia.com

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Mehr zu Markus Haller

Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft für's Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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