Vor dem Inhalt kommt das Thema: 5 Methoden zur Themenfindung für strategisches Content Marketing

Intuition, Zielgruppenrecherche, mathematische Analysen und spezielle SEO-Tools: Im Content Marketing kommen verschiedene Techniken und Werkzeuge zum Einsatz, um die richtigen Themen für eine erfolgreiche Strategie zu finden. Die sind nicht immer trivial und noch seltener kostenlos einzusetzen, doch es geht auch anders – wir stellen Ihnen fünf Methoden vor, wie Sie relevante Themen finden, ohne dafür mehr als Zeit investieren zu müssen.

Beliebt und gefragt zur Themenfindung sind vor allem Methoden, mit denen sich bei geringem Zeit- und Arbeitsaufwand viel erreichen lässt. Doch menschliches Engagement, Marktwissen und Empathie bleiben wichtige Faktoren – darum lassen sich nicht alle Wege abkürzen, auch wenn Technik und „Big Data“ die Suche nach Themen heute einfacher und komfortabler machen.

Relevant ist, was interessant ist

Content Marketing kann nur dann erfolgreich betrieben werden, wenn die angebotenen Inhalte der Zielgruppe gefallen, sie interessieren und im besten Fall auch berühren. Daher stehen am Anfang meistens die Analyse der Zielgruppe, ihrer Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse. Eine solche Analyse ist jedoch zeit- und kostenintensiv und daher gerade für junge Unternehmen kaum realisierbar. Doch auch ohne weitreichende quantitative und qualitative Daten und umfangreiche Content Audits lassen sich Anregungen für interessanten Content finden, der bei der Zielgruppe wirkt.

1. Frag doch einfach Google

Der Primus unter den Suchmaschinen bietet gleich mehrere kostenlose Möglichkeiten, um aktuelle Trends bei Suchanfragen und damit geeignete Keywords für die eigene Marketing-Kampagne zu ermitteln und auszuwerten. Zum einen kann der AdWords Keyword Planer genutzt werden, um sich Ideen und Inspiration für Themen und Keywords zu holen. Dieser setzt ein (kostenloses) Konto voraus, nach der Anmeldung kann man einfach unter dem Menüpunkt „Mithilfe einer Wortgruppe, einer Website oder einer Kategorie nach neuen Keywords suchen“ die Suche starten. Bereits mit einem einzigen Keyword lassen sich so nicht nur verwandte und ähnliche Suchanfragen ermitteln, diese lassen sich zudem auch räumlich, zeitlich und nach weiteren Kriterien eingrenzen. Der Suchmaschinenanbieter liefert zu jedem Keyword Angaben über das monatliche Suchvolumen und den Wettbewerb, damit lassen sich etwa Nischen sehr einfach ermitteln, indem nur nach solchen Begriffen gesucht wird, bei denen nur wenig Wettbewerb herrscht.

Wer keinen Google-Account hat oder aus anderen Gründen den Keyword Planer nicht nutzen will, kann auch einfach die Autocomplete-Funktion und die am unteren Seitenrand der Suchergebnisse ausgegebenen „verwandten Suchanfragen“ nutzen und sich so schnell darüber informieren, nach welchen ähnlichen Begriffen User gesucht haben. So kann man gezielt Content entwickeln und bereitstellen, der diese Fragen von potentiellen Kunden beantwortet.



2. Alternativen von Drittanbietern

Neben dem Google Keyword Planner gibt es auch weitere Anbieter, die zwar auf den Google API aufsetzen, also die Technologie von Google nutzen, aber dennoch bisweilen andere (und oft bessere) Ergebnisse liefern. Eine Alternative ist das Keyword Tool, das damit wirbt, mindestens 750 relevante Keywords für jede Anfrage zu liefern, und das nicht nur bei Google, sondern auch bei YouTube, Bing und im App Store. Dazu geben die Betreiber auf ihrer Webseite an, dass sie die Keyword-Vorschläge nicht filtern oder zensieren und damit mehr und bessere Vorschläge liefern als Google selber.

Eine zweite Alternative stellt Übersuggest dar, das ebenfalls zu einem eingegebenen Keyword weitere mögliche relevante Keywords liefert, und das sowohl für die klassische Web-Suche wie auch für Bilder, News, Shopping, Videos und Rezepte. Beide Alternativen sind schnell und einfach zu bedienen, liefern eine Menge an geeigneten Alternativ-Keywords und sind dabei komplett kostenlos. ^

3. Der Blick über Nachbars Zaun

Wer nicht alleine auf seinem Markt aktiv ist, sollte sich regelmässig auf den Seiten seiner Marktbegleiter umsehen und dort Ausschau nach möglichen neuen Themen halten. Besonders ergiebig sind dabei Blog- und Newsbeiträge der Konkurrenz, ebenso Fanpages und Tweets, da hier direkt abzulesen ist, wie die Themen von den Besuchern wahrgenommen und kommentiert werden. Natürlich sollte man die Themen nicht 1:1 übernehmen, sondern sie als Inspiration für eigene Themenwelten nutzen, etwa indem ein nur kurz angerissenes Thema auf den eigenen Seiten ausführlicher und mit mehr Tiefe behandelt wird.


Content Marketing kann nur dann erfolgreich betrieben werden, wenn die angebotenen Inhalte der Zielgruppe gefallen. (Bild: Robert Kneschke – shutterstock.com)

4. Die grösste Wissensdatenbank der Welt anzapfen

Die Wikipedia zählt zu den erfolgreichsten kollaborativen Projekten im Internet, Millionen von Menschen bringen dort täglich ihr Wissen und ihre Erfahrung ein, um Artikel zu erstellen und zu verbessern. Anders als bei Google werden dabei keine kommerziellen Interessen verfolgt, dennoch lassen sich die gesammelten Informationen nutzen, um Themen zu identifizieren und Nischen zu ermitteln. Mit dem kostenlosen Tool Wikimindmap kann man die kompletten Inhalte unter anderem der deutschen, englischen oder französischen Wikipedia bequem durchforsten und grafisch strukturiert anzeigen lassen: In Form einer Mindmap werden der eingegebene Suchbegriff und damit verbundene Artikel abgebildet, mit einem Mausklick lässt sich ein thematisch ähnlicher Begriff zentrieren und die dazu gehörenden Begriffe anzeigen oder der entsprechende Artikel in der Wikipedia öffnen.



5. Fragen finden, Antworten liefern

Es gibt eine Vielzahl von Frage- und Antwortseiten im Internet, bei denen User eine konkrete Frage stellen und auf Antwort der Community hoffen können. Hier lassen sich sowohl aktuelle Fragen nutzen, um diese in einem eigenen Artikel oder Video ausführlich zu beantworten wie auch allgemeine Inspirationen für eigene Inhalte finden.

Auch themenrelevante Foren liefern eine Menge an Informationen zu konkreten Fragen und Problemen der eigenen Zielgruppe und sollten daher regelmässig besucht und genutzt werden. Entweder kann man hier passiv Fragen der Community aufnehmen und auf den eigenen Seiten thematisieren oder auch aktiv am Forenleben teilnehmen und etwa eine Umfrage oder eine Diskussion starten, um so auf Themen zu stossen, die für die Zielgruppe relevant sind.

Fazit: Guter Content braucht zunächst einmal gute Ideen für Themen und Inhalte. Mit den vorgestellten Tools lässt sich der Prozess der Ideenfindung vereinfachen und strukturieren, um nutzerzentrierten Content zu erstellen, der nicht nur theoretisch, sondern tatsächlich bei der eigenen Zielgruppe ankommt und offene Fragen beantwortet.

 

Oberstes Bild: © Ismagilov – shutterstock.com

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Mehr zu Christian Praetorius

Christian Praetorius, Jahrgang 1969, gelernter Controller und Logistiker mit jahrelanger Berufserfahrung. Seit 2012 gemeinsam mit seiner Frau Christine als freier Texter und Autor selbständig, erfolgreich und glücklich. Seine Kunden schätzen ihn für klare Worte, originelle Slogans und kreative Wortspiele ebenso wie für seine absolute Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Schreibt aus Berufung und mit Leidenschaft für die Sprache, die Botschaft und den Leser.

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