Experteneinschätzung: Die wichtigsten Aspekte für ein gutes Google-Ranking
VON Markus Haller Google MOZblog
Ein wesentlicher Teil des Online-Marketings dreht sich um die Frage, wie möglichst viel Webseiten-Traffic generiert werden kann. Der wichtigste Traffic-Lieferant ist in der Regel die Suchmaschine Google – deren Bewertungskriterien für eine gute Platzierung allerdings permanent angepasst oder geändert werden.
Der bekannte Analysesoftwarehersteller MOZ führt alle zwei Jahre eine detaillierte Expertenbefragung durch, um daraus die aktuell relevanten Faktoren dafür abzuleiten, dass eine Webseite von Google weit oben eingestuft wird. In diesem Artikel stellen wir die vier Punkte kurz vor, die von den Experten als am wichtigsten eingeschätzt wurden.
Suchmaschinen haben die Aufgabe, anhand eines Suchbegriffs Webseiten zu finden und der Reihe nach zu sortieren, die sich inhaltlich möglichst gut mit dem eingegebenen Suchbegriff decken. Internetnutzer greifen für die Themen- oder Produktrecherche sehr häufig auf Suchmaschinen zurück und entsprechend wichtig sind sie für Marketer oder Webseitenbetreiber, die Traffic generieren wollen. Allen voran natürlich Google. Die Betreiber der grossen Suchmaschinen verändern allerdings die Suchalgorithmen, aus denen sich die Platzierung einer Webseite ergibt, sehr häufig. Die Google-Suchalgorithmen werden mehrmals im Jahr durch umfangreiche Updates verändert, die in der Regel öffentlich angekündigt werden. Kleinere Anpassungen, die sich für Nutzer und Webseitenbetreiber nicht spürbar auswirken, werden sogar täglich vorgenommen.
Entsprechend variieren die Faktoren zeitlich, die zu einer guten Auffindbarkeit einer Webseite führen. Wer sich als Content-Marketer dafür interessiert, welche Faktoren 2015 für eine gute Einstufung durch Suchmaschinen wichtig sind, kann sich an einer Experten-Umfrage des Analysesoftwareherstellers MOZ orientieren. Die Betonung liegt auf dem Wort orientieren, denn letztlich wissen auch die befragten Experten nicht, wie die für das Ranking relevanten Algorithmen der Google-Suchmaschine genau funktionieren. Sie können nur ihre eigenen Erfahrungswerte mitteilen, anhand derer ein Seitenbetreiber bzw. ein Content-Marketer abschätzen kann, welchen Bereichen er beim Webseitenaufbau, bei der Content-Erstellung und der Content-Verbreitung Priorität einräumt.
In seiner alle zwei Jahre stattfindenden Umfrage legt MOZ den Experten über 90 Kriterien vor und bittet um eine Einschätzung zu deren Relevanz für eine gute Platzierung in den Google-Suchergebnissen. Jeder Kategorie wird vom Befragten einer Relevanz zwischen 1 (unwichtig) und 10 (sehr wichtig) zugeordnet. Die neun wichtigsten Kategorien, die sich in der Auswertung herauskristallisierten, wurden in einer Infografik zusammengestellt – auf die ersten vier gehen wir im Folgenden näher ein.
Plätze eins und zwei: Backlinks (Domain-Level und Page-Level)
Obwohl unter den Webseitenbetreibern in der letzten Zeit deutlich weniger Bemühungen angestellt wurden, Backlinks aufzubauen, wird dies nach wie vor als das wichtigste Kriterium für eine gute Seitenplatzierung auf Google angesehen. Das gilt sowohl auf dem Level der Seitendomain (Domain-Level-Link-Features, z.B. contentmarketing.ch) als auch auf dem Level der Unterseite (Page-Level-Link-Features, z.B. contentmarketing.ch/facebook-hack-fuer-marketer/).
Um Backlinks zu erhalten ist Aufwand nötig und man muss sich dabei an gewisse Spielregeln halten. Der Google-Algorithmus enthält mittlerweile auch Faktoren zur Bewertung des Linkprofils einer Webseite. Kommen z.B. von insgesamt 100 Backlinks 95 von ein und demselben Internet-Forum, liegt der Verdacht nahe, dass der Webseitenbetreiber hier selbst als Forenbesucher massenhaft Backlinks zu seiner Seite gesetzt hat und eine Abwertung im Ranking könnte die Folge sein.
Platz drei: Keywords und Content
Unterstützte die Funktionsweise der Suchmaschinen ganz zu Beginn der Suchmaschinenära noch das Erstellen von Inhalten niederer Qualität, geht der Trend seit Jahren in die entgegengesetzt Richtung. Früher listeten Suchmaschinen in der Regel die Webseite auf der Ergebnisseite zu einer Keyword-Suche ganz oben, die das bzw. die gesuchten Keywords am häufigsten von allen Webseiten enthielt. Entsprechend entstanden bald viele Texte, die voll von Keywords waren. Der Google-Algorithmus ist mittlerweile deutlich ausgefeilter und werten Webseiten mit zu vielen Keywords ab, analysiert die Natürlichkeit der Sprache, das Thema eines Textes (topic-modeling algorithm-score) und viele weitere Aspekte. Sich in diesen Punkten Google-konform zu verhalten, sehen viele Experten als sehr wichtig an.
Platz vier: Formale und technische Aspekte
Unter der Überschrift „Page-Level Keyword-Agnostic-Features“ laufen formale Kriterien, wie die Länge eines Beitrags und technische Aspekte, wie die Ladezeit der Seite und die Kompatibilität zu sozialen Plattformen durch die Möglichkeit zum automatisierten Datenaustausch. Der letzte Punkt beinhaltet z.B. die Frage, ob eine Webseite die Open Graph Auszeichnungssprache (Markup) verwendet. Open Graph ist dafür verantwortlich, dass bei einem Facebook-Post automatisch ein im Originalbeitrag hinterlegtes Bild und eventuell auch ein vordefinierter Textausschnitt mitgeladen wird, sobald der Link zum Artikel im Posting-Feld eingefügt wurde.
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