6 Strategien, mit denen Sie Ihren Besuchern die Kaufentscheidung erleichtern

Ziel jedes Unternehmens ist es, möglichst viele Menschen von den eigenen Produkten und Dienstleistungen zu überzeugen und sie dazu zu bewegen, einen (Kauf-)Vertrag abzuschliessen. Die Gründe für eine Kaufentscheidung sind vielfältig und nicht immer rein rational, daher gibt es verschiedene erfolgversprechende Strategien, um aus Besuchern Kunden zu machen.

Ziel jeden Marketings ist, den Absatz zu erhöhen, Bedürfnisse und Begehrlichkeiten zu wecken und zu befriedigen. In der Theorie lassen sich dabei vier wesentliche Grundtypen von Kaufentscheidungen unterscheiden: Echte (extensive), impulsive, habituelle sowie limitierte Kaufentscheidungen, die jeweils auf unterschiedliche Weise ausgelöst werden können.

Die extensive Kaufentscheidung des informierten Kunden

Bei hochwertigen und langlebigen Produkten werden Kaufentscheidungen in der Regel wohlüberlegt getroffen. Ein neues Auto, eine Immobilie oder selbst ein neuer, teurer Fernseher wird selten spontan erworben, sondern die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Produkt fällt erst nach einem umfangreichen Informationsprozess, bei dem Anbieter und Preise verglichen und eine Beratung in Anspruch genommen wird. Diese echten Kaufentscheidungen basieren auf rationalen Erwägungen, der Kunde will für sein Geld den bestmöglichen Gegenwert erhalten und ist bereit, dafür auch eigene Mühen auf sich zu nehmen.

Die impulsive Kaufentscheidung wird aus dem Bauch heraus getroffen

Zu impulsiven Spontankäufen werden Konsumenten meistens direkt am Point of Sale verführt, etwa im Supermarkt. Ausschlaggebend sind hier eine attraktive Präsentation, die oft nicht nur optisch, sondern auch haptisch, olfaktorisch oder gustatorisch erlebbar ist, etwa im Rahmen einer kostenlosen Verkostung oder eine Live-Präsentation des Produktes. Auch besondere Preisaktionen oder limitierte Angebote können eine impulsive Kaufentscheidung begünstigen.

Die habituelle Kaufentscheidung macht Umsatz mit lieben Gewohnheiten

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und kauft gerne Dinge, die er kennt und schätzt. Nicht nur ältere Konsumenten haben ihre Präferenzen für Dinge des täglichen Bedarfs oder bei Marken, auch jüngere Generationen haben oft bereits ein ausgeprägtes Markenbewusstsein und bevorzugen Produkte eines bestimmten Herstellers. Ob bei Zigaretten, Autos, Kleidung oder Brot – viele Menschen sind damit zufrieden, über lange Zeit immer wieder die gleichen Dinge zu erwerben, weil sie von Qualität, Preis-Leistungsverhältnis und dem Image überzeugt sind.


Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und kauft gerne Dinge, die er kennt und schätzt. (Bild: © LuckyImages – shutterstock.com)

Die limitierte Kaufentscheidung von Kunden ohne festgelegte Präferenz

Wenn nur wenige oder noch keine Anbieter und Produkte bekannt sind, hat der Konsument noch keine klare Präferenz und damit bisher keine intensive Bindung ausgeprägt. Das können Produkte sein, die bisher nicht gekauft wurden, jetzt aber erstmals angeschafft werden sollen, oder es sind eine Anzahl von unterschiedlichen Produkten beim Verbraucher bekannt, aus denen er mal das eine, mal das andere auswählt, ohne eine bestimmte Präferenz auszuprägen.

It’s all about conversion

Die erste Aufgabe jedes Webseitenbetreibers ist es, Besucher auf seine Seite zu locken, mit interessantem, mehrwertigem Content, besonderen Angeboten oder durch andere Attraktionen. Doch ein Besucher macht noch keinen Umsatz, daher gilt es, die Conversion zu erhöhen, aus Besuchern Interessierte zu machen, aus Interessierten Käufern und aus Käufern Stammkunden.

Aus der Vielzahl von Gründen, die Menschen dazu motivieren, eine bestimmte Handlung zu vollziehen, gilt es diejenigen zu identifizieren, die bei der eigenen Zielgruppe die höchste Conversion erreicht. Im Online-Marketing gelten dabei ähnliche Regeln wie im Ladengeschäft, nur dass die Möglichkeiten teils andere sind, so können etwa die Produkte selber nicht zum Kauf verführen, da sie nur in Wort und Bild beschrieben werden können, nicht aber sinnlich erlebbar sind.

Dennoch bieten sich zahlreiche Optionen, mit denen die Kaufentscheidung von Besuchern positiv beeinflusst werden kann, nicht jede eignet sich für jedes Produkt oder jede Dienstleistung, dennoch lohnt es sich, ein möglichst breites Repertoire an Strategien zu kennen und auszuprobieren, um so die Conversion und damit letztlich den Absatz zu steigern.

1. Der Mensch ist ein Herdentier – soziale Bewährtheit als Kaufargument

Unter dem Begriff der „sozialen Bewährtheit“ wird die Tatsache verstanden, dass die Entscheidung jedes Einzelnen auch davon beeinflusst wird, ob sich bereits andere dafür oder dagegen entschieden haben. Dieses Prinzip machen sich Marktschreier zu Nutze, die dann am besten verkaufen, wenn sich eine grosse Menschentraube um ihren Verkaufsstand drängelt – die Abschlüsse kommen dann nahezu von alleine, denn wenn wir sehen, dass andere sich für etwas interessieren, macht uns das automatisch ebenfalls neugierig. Und das beeinflusst unsere Kaufentscheidung, schliesslich können sich so viele andere Kunden nicht irren.

Der Herdentrieb wird besonders im Internet deutlich, der Erfolg von sozialen Netzwerken begründet sich vor allem darauf, dass sie immer mehr Nutzer gewinnen können und damit die Hemmschwelle für andere senken, die sich dann vor allem aus dem Grund dort anmelden, weil viele ihrer Freunde und Bekannte dort vertreten sind. Daran ändern auch kritische Datenschutzbestimmungen, etwa bei Facebook, wenig, da man sich diesen nur entziehen kann, wenn man den Dienst nicht nutzt. Auch der de facto- Standard bei den Suchmaschinen, Google, profitiert davon, dass Menschen ihren liebgewonnen Gewohnheiten gerne treu bleiben, auch wenn der Dienst nicht annähernd dem Sicherheitsbedürfnis der europäischen Nutzer in Bezug auf die eigenen Daten entspricht.


Der Herdentrieb wird besonders im Internet deutlich. (Bild: © bleakstar – shutterstock.com)

Die soziale Bewährtheit kann vorzüglich im Marketing genutzt werden und eignet sich hervorragend, um eine Kaufentscheidung online zu beeinflussen. Statt einfach nur auf die Vorzüge Ihres Produktes hinzuweisen und überzeugende Argumente zu präsentieren, warum es besser als vergleichbare Angebote sein sollte, können Sie in Ihrem Marketing den Herdentrieb ansprechen: Nennen Sie die Anzahl Ihrer bisherigen Kunden, brechen Sie diese bei besonders erfolgreichen Produkten auf einen kürzeren Zeitraum herunter und geben Sie an, wie viele Menschen sich in der letzten Stunde, im letzten Monat dafür entschieden haben oder wie oft das Produkt bisher abgesetzt wurde.

Sie signalisieren Ihren Besuchern damit: Dieses Produkt ist alleine deswegen gut, weil sich viele andere Menschen dafür entschieden haben. Als Kunde bin ich also nicht der erste, der es probiert, sondern kann mich in einer langen Reihe einordnen und werde daher vermutlich auch zufrieden sein. Was durchaus ein richtiger Ansatz ist, denn schlechte Produkte werden schwerlich eine grosse Anzahl von zufriedenen Kunden erreichen und sich kaum über einen längeren Zeitraum betrachtet gut verkaufen lassen.

2. Lassen Sie Ihr Produkt von anderen loben – Testimonials

Verkäufer sind naturgemäss von ihren vertriebenen Produkten überzeugt, oder wollen zumindest diesen Eindruck vermitteln. Und natürlich ist es wichtig, hinter den eigenen Angeboten zu stehen, sie mit gutem Gewissen und voller Überzeugung zu vertreiben. Dennoch lassen sich gerade skeptische oder besonders kritische Kunden kaum von reinen Verkaufsargumenten einfangen, denn schliesslich verfolgt der Verkäufer immer auch Eigeninteressen – etwa einen Ladenhüter endlich loszuwerden und Platz im Lager zu schaffen.

Testimonials sind eine wunderbare Möglichkeit, aus dieser Zwickmühle zu entkommen, denn hier kommen Menschen zu Wort, die in einer ähnlichen Situation sind wie ein Besucher: Sie haben kein Interesse daran, den Produktabsatz zu erhöhen oder die Kaufentscheidung zu beeinflussen, sie wollen nur von ihren Erfahrungen berichten. Wenn diese dann noch begründet positiv sind, kann das ein sehr starkes und überzeugendes Verkaufsargument darstellen, das stärker wiegt als eingängige Slogans oder vollmundige Werbeversprechen.

Um mit Testimonials erfolgreich zu werben, reicht es jedoch nicht, einfach Floskeln zu veröffentlichen, die wenig Bezug zu Produkt, Leistungen und der Kaufentscheidung des Autoren haben. Ein wirkungsvolles Testimonial sollte individuell formuliert und sachbezogen sein, also sich möglichst konkret mit einem Produkt beschäftigen und herausstellen, welche individuellen Vorteile es dem Kunden bietet. Dazu kann es sinnvoll sein, Kunden gezielt anzusprechen und darum zu bitten, eine positive Bewertung zu schreiben, die dann auf der Webseite veröffentlicht wird. Dieses Vorgehen ist insbesondere im B2B-Segment üblich, da sich hierdurch eine Win-Win-Situation erreichen lässt, schliesslich wirbt das Testimonial auch für den Kunden und sein Unternehmen.


Um mit Testimonials erfolgreich zu werben, reicht es jedoch nicht, einfach Floskeln zu veröffentlichen. (Bild: © bilderpool – shutterstock.com)

Wenig empfehlenswert ist es hingegen, Testimonials selber zu verfassen und dann online zu stellen – auch wenn dieses in manchen Branchen durchaus gängige Praxis ist oder zu sein scheint. Wenn Sie Ihre Besucher überzeugen (lassen) wollen, sollten Sie daher auf eine möglichst hohe Authentizität der Bewertungen achten. Im Idealfall stellen Sie nicht nur das Testimonial online, sondern veröffentlichen es mit einem Foto und dem (vollständigen) Namen Ihres Kunden (wofür Sie das schriftliche Einverständnis einholen müssen, um einen möglichen Rechtsstreit zu vermeiden) und binden einen Link zu seiner Seite oder zumindest zu einem seiner Profile im Social Web ein.

Ehrlichkeit währt hier eindeutig am längsten und erzeugt die grösste Sogwirkung, während Fakes schnell entlarvt werden können und dann oft unerwünschte Reaktionen zur Folge haben. Sie riskieren damit einen nachhaltigen Imageschaden, den Sie kaum wieder ausgleichen können – besser also, Sie überzeugen Besucher durch ehrliche Testimonials und Ihre Kunden durch Produkte und Dienstleistungen, die zufriedenstellen und glücklich machen.

3. Autoritäten geniessen einen Vertrauensbonus

Der Mensch ist nicht nur Herdentier, sondern als solches auch immer wieder bereit, zu Autoritäten aufzublicken und ihr Verhalten an diesen Vorbildern auszurichten. Für die Beeinflussung einer Kaufentscheidung bedeutet dieses: Unternehmen, die es in ihrem Segment schaffen, eine Autorität zu werden, können diese zu ihrem Vorteil werbewirksam ausnutzen.

Autoritäten sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten, sie verfügen über einen gewissen Rang in der Gesellschaft, ihr Wort hat Gewicht. Nicht umsonst werben zahlreiche Unternehmen unterschiedlicher Branchen etwa mit akademischen Titeln, verweisen auf wissenschaftliche Untersuchungen, die den Nutzen ihres Produktes nachweisen oder verwenden gezielt Fachbegriffe, um sich als Autorität in Sachen Kompetenz darzustellen.


Unternehmen, die es in ihrem Segment schaffen, eine Autorität zu werden, können diese zu ihrem Vorteil werbewirksam ausnutzen. (Bild: © Sergey Nivens – shutterstock.com)

Den Bonus einer Autorität können Unternehmen auch dann nutzen, wenn sie keinen wissenschaftlichen Berater beschäftigen oder der Inhaber approbiert ist – denn wenn eine Autorität sich über Sie und Ihr Produkt positiv äussert, wirkt sich das ebenfalls positiv auf die Kaufentscheidung aus – hier zählt anders als bei der sozialen Bewährtheit nicht die Masse, sondern die Qualität der Empfehlung. Zeigen Sie Ihren Besuchern, für welche Kunden Sie bisher tätig waren, binden Sie die Logos dieser Unternehmen oder von Medien, die über Sie berichtet haben in Ihren Referenzen ein.

Seien Sie nicht bescheiden, schliesslich sind Ihre Absichten gut und die Botschaft ist richtig. Handeln Sie nach dem Motto: Tu‘ Gutes und sprich laut darüber – und denken Sie daran, dass es sich auch hierbei um eine Win-Win-Situation handelt, von der auch die Autorität profitiert, in deren Glanz Sie sich sonnen. Kombinieren Sie das Logo mit einem Testimonial, um so eine noch grössere Glaubwürdigkeit zu erreichen und Ihren Besuchern zu signalisieren: Hier bist Du richtig, wir werben nicht nur, wir haben überzeugende Argumente.

4. Die Macht der Reziprozität – Geben und Nehmen

Reziprozität ist ein von der Soziologie geprägter Begriff, der sich mit „Prinzip der Gegenseitigkeit“ übersetzen lässt. Es ist ein elementares Grundprinzip im menschlichen Verhalten und kann damit auch genutzt werden, um die Conversion zu steigern – denn auch wenn wir alle gerne Geschenke erhalten, ist in uns dennoch der Wunsch verankert, uns dafür zu revanchieren. Wenn Sie also Ihren Kunden etwas Wertvolles schenken, erzeugen Sie damit bei vielen das Bedürfnis, etwas zurückzugeben.

Es kann sich also lohnen, Geschenke zu verteilen und so aus Besuchern letztendlich Kunden zu gewinnen. Allerdings müssen Sie Möglichkeiten finden, wie Sie in Ihrer konkreten Situation die Reziprozität nutzbringend einsetzen können. Bei nichtmateriellen Dienstleistungen, Wissen und Erfahrungen ist es einfach, hier können Sie einfach Ihre Expertise in Fachartikeln, White Papers, E-Books, Tutorials oder anderen Inhalten unter Beweis stellen und diese kostenlos verfügbar machen.


Es kann sich also lohnen, Geschenke zu verteilen und so aus Besuchern letztendlich Kunden zu gewinnen. (Bild: © Tom Wang – shutterstock.com)

Eine andere Möglichkeit ist es, Ihre Besucher zu bestimmten Handlungen zu motivieren und eine Belohnung in Aussicht zu stellen. Wenn Sie beispielsweise mehr Abonnenten für Ihren Newsletter gewinnen wollen, können Sie dem Besucher die Anmeldung versüssen, indem er zusätzlich zum Newsletter ein kostenloses E-Book oder einen Gutscheincode erhält. Oder Sie bieten Zugriff auf Ihre Informationen und Tipps im Tausch gegen ein Social Signal – einen Tweet oder einen Facebook-Like.

Wenn Sie über Wissen und Erfahrung verfügen, das für Ihre Kunden relevant ist, teilen Sie es, teilen Sie es mit. Erstellen Sie beispielsweise Videotutorials, in denen Sie Ihr Produkt im Einsatz präsentieren und erklären. Damit können Sie Besucher einfangen, die sich ausführlich informieren wollen und bieten diesen einen Mehrwert, der sich positiv auf die Kaufentscheidung auswirken kann. Gleichzeitig verbessern Sie mit dem zusätzlichen Content das Ranking Ihrer Seite in den Suchergebnissen und können so mehr Besucher anlocken.

Eine andere Möglichkeit, die Reziprozität für Ihr Unternehmen und Geschäft zu nutzen, besteht darin, bestehende Kunden durch kleine Geschenke zu überraschen. Wenn Sie jedem Paket ein Tütchen Gummibären beilegen, einen Gutschein oder ein anderes Präsent, erhält Ihr Kunde nicht nur das bestellte Produkt sondern auch eine kleine unerwartete Freude – und damit eine positive Assoziation zu Ihrem Unternehmen.

5. Angebotsverknappung für mehr Nachfrage

Auch wenn Sie ein Produkt in ausreichender Stückzahl vorrätig haben oder beschaffen können – verknappen Sie künstlich die Anzahl und bauen Sie so sanften Druck auf Ihre Besucher auf. Angebote, die zeitlich oder quantitativ befristet sind, wecken unsere Neugier und sorgen oft für irrationale Entscheidungen. Besonders dann, wenn das Angebot verlockend und augenscheinlich besonders gut und exklusiv ist.

Konkret bedeutet das für Sie: Arbeiten Sie mit einem Counter, der kontinuierlich die Anzahl noch verfügbarer Einheiten runterzählt (im Verkaufsfernsehen wird dieser Trick häufig angewendet, um die Zuschauer schnell zu einer positiven Kaufentscheidung zu bewegen) oder der die verbleibende Restzeit anzeigt. Wenn Sie ein für Ihre Besucher attraktives Angebot unterbreiten, sorgt diese Form der Verknappung dafür, dass die Kaufentscheidung beschleunigt wird und bisweilen auch dazu führt, dass der Kunde sich für etwas entscheidet, obwohl er eigentlich vorher lieber weitere Angebote verglichen und sich näher darüber informiert hätte.


Angebotsverknappung für mehr Nachfrage (Bild: © iQoncept – shutterstock.com)

Damit der Trick mit der Verknappung tatsächlich funktioniert und sich durch ihn die Conversion erhöht, muss natürlich die Qualität des Angebotes passen – dazu zählt neben der Produktqualität auch der Preis. Offerieren Sie einen Eary Bird-Sonderpreis für schnellentschlossene Käufer und weisen Sie deutlich den Preis aus, der nach der Einführungsphase für die gleiche Leistung entrichtet werden muss, um den Besucher zusätzlich zu motivieren.

Eine andere Möglichkeit der Verknappung ist die Verlagerung von besonders interessantem und mehrwertigem Content vom öffentlichen in einen privaten Webseitenbereich, der erst nach einer Registrierung und – beispielsweise bei den Paywalls vieler Zeitungen und Magazine – Entrichtung einer Gebühr zugänglich wird. Auch für diesen Premiumcontent gilt, dass die Qualität den geweckten Erwartungen des Besuchers entsprechen muss, um eine Conversion zu erreichen und aus dem Besucher einen Kunden zu entwickeln. Das gilt natürlich besonders für solchen Content, für den der Besucher mit harter Währung zahlt, aber auch für solchen, bei dem er „nur“ seine E-Mailadresse preisgeben muss.

6. You have a friend in me – Sympathie als Kaufargument

Sympathie ist im Verkauf und in der Kundenakquise ein besonders wirkungsvoller Faktor, denn sie ist die Basis für eine persönliche Bindung. Die wenigsten Entscheidungen werden rein rational getroffen, Emotionen und das berühmte Bauchgefühl spielen fast immer eine wichtige Rolle und beeinflussen die Kaufentscheidung für oder gegen ein Produkt oder einen Anbieter.

Im Internet und mit Ihrem Webangebot sympathisch zu wirken, ist durchaus möglich, auch wenn Sie dazu andere Möglichkeiten nutzen müssen als beim persönlichen Kontakt. Achten Sie bei der Gestaltung der Webseite darauf, dass Sie gut lesbare Schrifttypen verwenden, dass die Farben harmonieren und insbesondere der Kontrast hoch genug ist, um den Textcontent problemlos lesen zu können. Auch sollten Sie Ihre Seite nicht nur auf Ihrem grossen Monitor betrachten, sondern auf verschiedenen Browsern und Bildschirmgrössen austesten, etwa mit dem kostenlosen Tool Screenfly, mit dem Sie Ihre Seite auf allen gängigen (und weniger gängigen) Bildschirmen online anzeigen lassen können.


Sympathie ist im Verkauf und in der Kundenakquise ein besonders wirkungsvoller Faktor (Bild: © Monkey Business Images – shutterstock.com)

Sie können Ihre Inhalte personalisieren und etwa verschiedene dynamische Landingpages erstellen, die Ihren Besuchern je nach dem jeweiligen Nutzungsverhalten angezeigt werden und damit etwa auf bekannte Präferenzen des Besuchers eingehen. Technisch lässt sich das über Cookies realisieren, funktioniert jedoch naturgemäss nur bei wiederkehrenden Besuchern – und die kommen sicher umso lieber wieder, wenn sie sich auf der Seite gut aufgehoben fühlen.

Etwas einfacher und auch ohne langwierige Programmierungen zu realisieren sind Personalisierungen auf den geografischen Standort des Besuchers (möglich wären auch andere Personalisierungen, die auf den Daten basieren, die der Browser preisgibt, etwa IP-Adresse, Browser oder Betriebssystem, jedoch wirken diese in der Regel nicht sympathisch, sondern verunsichern im Gegenteil den Besucher). in einem variablen Begrüssungssatz kann der jeweilige Standort des Besuchers eingebunden werden, um so eine persönlichere Ansprache zu erreichen.

Einfacher wird die Sache mit der Personalisierung, wenn Ihre Besucher sich auf der Seite anmelden können. Dann können Sie jedem individuelle Begrüssungsnachrichten, spezielle Sonderangebote oder andere Aktionen präsentieren, beispielsweise in Abhängigkeit von dem bisherigen Umsatz oder dem Termin der letzten Bestellung. Kombinieren Sie dieses mit dem Prinzip der Verknappung, etwa indem Sie einen besonders attraktiven Gutschein mit einem signifikant höheren Rabatt als öffentlich zugänglich verschenken, der jedoch eine begrenzte Gültigkeit besitzt, beispielsweise 30 Tage nach Lieferdatum.

Den Königsweg gibt es nicht

Diese sechs Strategien lassen sich auf ziemlich auf jedes Unternehmen, jedes Produkt und jede Zielgruppe anwenden, es sind Basics im Marketing, die sich vielfach bewährt haben und universell einsetzbar sind. Dennoch haben sie in verschiedenen Branchen und Marktsegmenten unterschiedliche Chancen, wie etwa eine Studie von Nielsen aus dem Jahr 2014 zeigt. Im Rahmen der Untersuchungen wurden mehr als 900 Verbraucher persönlich zu ihren Kaufentscheidungen interviewt.



Abgefragt wurde der Einfluss von drei Content-Gattungen: Feedback von Usern, Empfehlungen von Experten und Markeninhalte. Das überraschende Ergebnis: Glaubwürdige Empfehlungen von Experten wirken am stärksten, sowohl bei der Bewusstseinsschaffung, der Meinungsbildung zur Marke und besonders bei der eigentlichen Kaufentscheidung. Untersucht wurden verschiedene Produkte wie Autos, Unterhaltungselektronik und Versicherungen – Feedback von Usern wirken demnach besonders stark bei Videospielen und bei der Kaufentscheidung für eine elektrische Zahnbürste, hat aber so gut wie keine Auswirkungen bei der Entscheidung für oder gegen eine Autoversicherung. Dagegen haben die Expertenmeinungen einen signifikanten Einfluss auf die Kaufentscheidung, bei nahezu allen abgefragten Produkten gaben die Teilnehmer an, neutralen Experten am stärksten zu vertrauen und deren Informationen zu nutzen, um zu einer endgültigen Kaufentscheidung zu gelangen.

Fazit:

Wenn Sie Ihre Besucher überzeugen und in Kunden verwandeln wollen, stehen Ihnen unterschiedliche basale Strategien zur Verfügung. Kombinieren Sie diese nach Belieben, wandeln Sie sie für Ihr Business ab und lernen Sie aus Ihren Erfahrungen – auch und besonders aus den negativen. Bedenken Sie jedoch immer: Wenn Sie Ihre Versprechen nicht einhalten, werden Sie keine zufriedenen Kunden gewinnen können. Versprechen Sie also nur, was Sie oder Ihr Produkt wirklich halten kann und versuchen Sie, andere davon zu überzeugen und zu einer positiven Kaufentscheidung zu motivieren.

 

Oberstes Bild: © alphaspirit – shutterstock.com

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Mehr zu Christian Praetorius

Christian Praetorius, Jahrgang 1969, gelernter Controller und Logistiker mit jahrelanger Berufserfahrung. Seit 2012 gemeinsam mit seiner Frau Christine als freier Texter und Autor selbständig, erfolgreich und glücklich. Seine Kunden schätzen ihn für klare Worte, originelle Slogans und kreative Wortspiele ebenso wie für seine absolute Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Schreibt aus Berufung und mit Leidenschaft für die Sprache, die Botschaft und den Leser.

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