Darin investieren Content-Marketer ihr Budget 2015 - Teil I

Laut dem Beratungsunternehmen für digitales Marketing Smartinsights erwarteten viele amerikanische Content-Marketer zu Beginn des Jahres eine Aufstockung ihres Budgets. Entsprechend gab es viele Überlegungen, wohin das Geld investiert werden könnte. Letztlich kamen sechs Bereiche dabei heraus, die wir in diesem Artikel benennen.

Zusätzlich geben wir in diesem und dem nächsten Artikel zu jedem Bereich ein paar eigene Vorschläge, in welche Massnahmen genau investiert werden kann.

Die Zielgruppenanalyse und die Customer Persona Erstellung ist gemacht, und nun hat man als Content-Marketer eine gewisse Vorstellung davon, welche Inhalte produziert und welche Kanäle sinnvollerweise bespielt werden sollen. Ist man für das Budget verantwortlich, stellt sich spätestens jetzt die Frage, in welche Bereiche am sinnvollsten investiert wird.

Das kann generell eine knifflige Angelegenheit sein, und das umso mehr, wenn keine oder nur wenig Erfahrungswerte vorliegen. Für eine gewisse Orientierung hilft ein Blick auf die Empfehlungen der Content-Marketing Kollegen. Dazu hat das Beratungsunternehmen Smartinsights in Zusammenarbeit mit JBH Marketing und dem Content Marketing Institut eine interessante Infografik zusammengestellt, in der „sechs Bereiche für eine kluge Content-Investition für das Jahr 2015“ genannt sind.

6 kluge Investitionen für hochwertigen Content

  1. Externe Content-Produktion
  2. AdWords und andere Bezahlwerbung
  3. Paid Social Distribution
  4. Earned Media
  5. Interne Content-Produktion
  6. Planung und Content-Marketing-Strategie

1. Wie kann eine Investition in externe Inhalte aussehen?

Hier gibt es verschiedenste Möglichkeit, von denen manche nicht einmal Budget verbrauchen. Sie können renommierte Experten als Gastautor gewinnen und mit einem Honorar auch zu qualitativ guter Arbeit animieren. Auf diese Weise profitieren Sie nicht nur vom guten Namen des Autors, indem Leser wahrnehmen, dass Experten für Sie schreiben, sondern Ihre Plattform verfügt auch über extrem hochwertige Inhalte, die nicht von internen Quellen generiert werden können.


Für frische und neue Content-Ideen können externe Content-Writer helfen (Bild: © Aysezgicmeli – Shutterstock.com)

Eine weitere Option ist die gezielte Suche nach geeigneten Interviewpartnern. Auch so lassen sich hochwertige und einzigartige Inhalte generieren, die in der Regel sogar gratis sind. Natürlich ist der Aufwand zum Erstellen eines (wirklich guten) Fragenkatalogs und das Redigieren des Interviews zeitaufwändiger als z. B. eine Internetrecherche. Auch wenn der Interviewpartner kein Honorar erhält, fliessen doch mehr Ressourcen in diese Content-Form – was das Ergebnis aber mehr als rechtfertigt.

Eine dritte Option ist das Akquirieren von Gastbloggern. Auch Sie können das Content-Angebot mit sehr interessanten Informationen bereichern und eventuell an einem Tauschgeschäft interessiert sein: Der Blogger liefert den Inhalt gratis und erhält dafür die Möglichkeit sich auf Ihrer Plattform zu präsentieren. Hier macht es auch für beide Seiten Sinn, Backlinks zu setzen (von der Plattform auf die Webseite oder den Blog des Gastbloggers und umgekehrt). Damit erhält Ihre Webseite nicht nur frischen Content, sondern einen Backlink noch dazu.

2. Adwords und andere Bezahlwerbung – was kann man tun und was für Dienste gibt es?

Eine reichweitenstarke Option zur Verbreitung eigener Inhalte ist Google AdWords sicherlich. Gegen Bezahlung erlaubt Google das Ausspielen von Anzeigen direkt in seinen Suchergebnissen bzw. in einem gesonderten Anzeigenbereich rechts daneben. Streuverluste können durch Angabe von Keywords vermieden werden, die ein Nutzer als Suchanfrage stellen muss. Andernfalls wird die Anzeige nicht ausgespielt. Die Bezahlung erfolgt nach dem Pay-Per-Click-(PPC)-Prinzip – das reine Ausspielen der Anzeige erzeugt noch keine Kosten, sondern erst das Anklicken durch einen Nutzer.

Ähnliche Services werden auch von anderen Suchmaschinen angeboten, wie Yahoo. Da deren Reichweite aber deutlich hinter der von Google zurückbleibt – wie Neil Patel in einem Beitrag deutlich gezeigt hat – ist eine Webanzeigenschaltung dort eventuell wenig attraktiv.

Neben den Suchmaschinen haben sich auch immer mehr Content-Promoting-Dienste etabliert, die mit teilweise sehr namhaften Plattformen Kooperationen unterhalten, um dort Anzeigen oder Teasertexte zur Bewerbung redaktioneller Beiträgen zu schalten. Anbieter dieser Art sind z. B. die amerikanische Content-Plattform Outbrain aus New York oder die beiden deutschen Vertreter Ligatus aus Köln (eine Tochter des Verlagsriesen Gruner + Jahr) und die plista GmbH mit Sitz in Berlin, über deren Praxisleitfaden zum Thema Content-Marketing-Strategie wir bereits berichteten.

3. Paid Social Distribution – was verbirgt sich dahinter?

Soziale Plattformen schränken die Sichtbarkeit von Beiträgen immer mehr ein und bieten nun verschiedene Möglichkeiten der bezahlten Reichweitenerhöhung an. Ein Beispiel ist die Sponsored-Tweet-Option von Twitter. Hier können Werbetreibende einen ansprechenden Tweet verfassen, Paramter zur gewünschten Zielgruppe hinterlegen, und Twitter übermittelt den Beitrag an einflussreiche und der Zielgruppenvorgabe entsprechende Tweeter. Entscheidet sich einer dieser Tweeter zum Mitmachen, veranschlagt er einen Preis, dem der Werbetreibende final zustimmen muss – dann wird der Tweet an die Follower des Sponsors ausgespielt.

Eine etwas andere Variante ist die Werbeoption auf Facebook. Die prinzipielle Reichweite ist sehr hoch und das Preis-Leistungs-Verhältnis wird als durchaus attraktiv angesehen. Ähnliche Optionen gibt es auch auf Wirtschafts-Netzwerken, wie LinkedIn. Hier können vor allem Entscheidungsträger aus der Industrie erreicht werden, was sich entsprechend in den veranschlagten Preisen niederschlägt.

Im nächsten Artikel wird die Vorschlagsreihe fortgesetzt, wobei wir uns wieder um eine kurze Erläuterung von vielleicht unbekannten Begriffen bemühen.

 

Oberstes Bild: © Creativa Images – Shutterstock.com

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Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft für's Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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